Freitag, 29. April 2016

Hola Madrid

Holi,
Wie ich im vorletzten Beitrag ja schon erwähnt hatte, ging es letztes Wochenende mit der Organisation nach Madrid.Da ich vorher wirklich niemanden kannte, der kommen würde und aus Málaga sowieso sich keiner angemeldet hatte, habe ich die Zugfahrt nach Madrid alleine verbracht, was aber relativ schnell verging, da der Zug nur etwas weniger als 3 Stunden braucht.
Am Bahnhof habe ich erstmal niemanden von Interhispania gefunden und stand einen Moment etwas verloren am Bahnhof herum, bis mir dann aber Marta,eine Mitarbeiterin der Orga entgegen kam. Sie sprach mich direkt auf Englisch an und ich war etwas überfordert, weil mein Englisch einfach sooo schlecht geworden ist und mich das spontane umspringen vom Spanischen total verwirrt, weshalb ich sie gebeten habe, Spanisch zu reden. Das hat sie ziemlich erstaunt, dass ich das bevorzuge, aber sie fand es gut. Sie brachte mich dann zu den anderen Austauschschülern und dem anderen Mitarbeiter, dessen Name ich leider vergessen habe und mir viel direkt auf, dass wir nur sehr wenige waren. Ich habe mich dann mit ihnen ein wenig unterhalten und uns wurde gesagt, dass wir gerade mal 10 Teilnehmer sind, 5 Mädchen und 5 Jungs. Dann gings ab zum Hostel. Das Hostel war mega schön, echt super modern und sogar mit so einem Fingerabdruck-Gerät, um die Zimmertür zu öffnen. Wir Mädels waren logischerweise alle zusammen in einem Zimmer. Unsere Gruppe bestand aus einer Neuseeländerin, einer Schwedin, einer Chinesin, einer anderen Chinesin, die aber in den USA wohnt und mir und wir haben uns direkt echt super verstanden, ich musste mich aber sehr schnell wieder ans Englische gewöhnen, weil die Mädels zum Großteil erst seit Ende Januar in Spanien sind und im Spanischen noch nicht so fit sind. Mit der Zeit wurde es auch Gott sei Dank etwas besser.
Danach sind wir Essen gegangen und haben dann eine kleine Runde durch Madrid. Die Atmosphäre war im Generellen das ganze Wochenende lang sehr entspannt, weil Marta und der andere Mitarbeiter noch sehr jung sind und wir eben so wenige waren.
Nach dem Abendessen hatten wir dann Freizeit und wir haben uns auf die Suche nach einer ansprechenden Bar gemacht. Leider war das aber gar nicht so einfach, da wir nirgends etwas gefunden hatten, wo für eine 5-köpfige Gruppe ein Tisch frei war. Dann wurden wir auf der Straße von einem der typischen Menschen angesprochen, die Reklame für verschiedenste Bars oder Diskos machen, und wir ließen uns von ihm einfach mal zu seiner Bar bringen und das war definitiv die richtige Entscheidung! Er brachte uns auf eine Dachterrasse, von der aus man die Dächer Madrids sehen konnte und auch die Atmosphäre war mega schön, weshalb wir die Nacht dort haben ausklingen lassen und beschlossen haben, am folgenden Tag wieder dort hinzugehen, diesmal aber etwas aufgebrezelt, weil wir uns doch etwas underdressed vorkamen, hahaha.
Am nächsten Tag hatten wir dann erstmal eine Stadtführung, die auch, obwohl ich schon in Madrid war, echt interessant war. Danach gings dann ab zum Shoppeeeeen! Madrid ist dazu einfach so genial und ich habe viel Geld dort gelassen *hust*. Wir hatten diesen Tag wirklich sehr viel Freizeit und die Schwedin hatte zufällig einen schwedischen Candy-Shop gefunden, worauf sie total abgegangen ist, weil sie der Meinung ist, dass schwedische Süßigkeiten die besten der Welt sind. Am Abend sind wir dann wie gesagt nochmal auf die Terrasse und hatten ein sehr schönen Abend mit sehr verrückten, aber lustigen Gesprächen :D
Samstag sind wir dann ins Prado Museum, das berühmteste Kunst-Museum Europas und dann haben wir einen Abstecher zum Parque del Retiro  und dort eine keine Bootstour auf dem See dort gemacht. Ich liebe diesen Park und zudem hat schön die Sonne geschienen und wir haben es echt genossen. Bevor wir dann weiter gezogen sind, hat Marta mit mir und einigen anderen der Gruppe ein Interview-Video gedreht über das Auslandsjahr, mal schauen, ob das irgendwann im Internet landen wird, wenn ja, sag ich euch bescheid ;)
Am Nachmittag stand als optionaler Programmpunkt ein Besuch des Fußballstadions, aber wie meine Freunde wissen, bin ich für Fußball absolut nicht zu begeistern und zudem ist der Eintritt ziemlich teuer, weshalb ich mit der Schwedin und der Neuseeländerin in ein anderes Museum gegangen bin und danach in eine der bekanntesten Churros-Bars in ganz Spaniens. Wir haben dann beschlossen, Marta zu fragen, ob wir am Abend auswärts Essen gehen können und da wir ja glücklicherweise so eine kleine Gruppe waren, hat sie uns das auch erlaubt und uns ein Tapas-Restaurant empfohlen und oooh mein Gott, es war sooo gut! Wir haben gar nicht mehr aufgehört uns Sachen zu bestellen, haha :) Dann wollten wir das Nachtleben Madrids erkunden und sind feiern gegangen, wenn auch nicht lange und ich zwischenzeitlich geglaubt hatte, dass mir meine Jacke geklaut wurde, was sich dann aber nicht bestätigt hat. Nach einem Mitternachtssnack in der Churros-Bar, die 24 Stunden geöffnet ist, sind wir dann zurück ins Hostel. Sonntag war dann auch schon der letzte Tag und wir sind noch ein bisschen durch die Stadt geschlendert, bevor wir uns dann leider auch schon verabschieden mussten und mich Marta zum Bahnhof gebracht hatte. Insgesamt war es aber ein echt schönes Wochenende und ich habe echt tolle Menschen kennen gelernt und ich freue mich schon sehr auf die Reise nach Sevilla, die im Mai ansteht!

















Hasta luego,
Kathi


Freitag, 15. April 2016

Tipps für zukünftige Austauschschüler in Spanien

Buenaas,


Ich wollte heute einfach mal ein paar Tipps an zukünftige Austauschschüler in Spanien geben, die den Einstieg in den Austausch vielleicht ein bisschen erleichtern. Natürlich sind das alles Entschlüsse aus meinen eigenen Erfahrungen, jedes Auslandsjahr verläuft anders und jeder muss letztendlich anders handeln, von daher sind das keine Richtlinien, an die ihr euch halten müsst, sondern nur so eine kleine Orientierung :)


1. Wenn ihr noch kein Spanisch gelernt habt, bemüht euch, euch zumindest ein paar grundlegenste Sachen anzueignen. Dazu gehört z.B. das Konjugieren eines Verbes im Präsens, sowie die wichtigsten unregelmäßigen Verben. Außerdem wäre eine der Vergangenheitsformen und der Futuren nicht verkehrt, um sich irgendwie ausdrücken zu können. Den Rest kann man sich notfalls alles im Gastland aneignen, wobei da ein Buch mit einer Grammatik-Übersicht nie fehlen sollte. Ich sage damit nicht, dass es unmöglich ist, die Sprache komplett ohne Vorkenntnisse zu lernen, aber es wird euch mit 0% Wissen den Anfang eeecht schwer machen. Ich hatte ja wie ihr wisst auch nur ein halbes Jahr Spanischunterricht in einer Sprachschule eine Stunde pro Woche, was quasi nichts ist und mir die ersten Wochen echt hart gemacht hat, aber es war eine Basis, auf die ich aufbauen konnte. Man muss sich irgendwie einen Überblick über die Grammatik verschaffen, sonst wird das nichts. Stellt außerdem euer Handy und wenn es geht Laptop auf Spanisch, viel lernen tut man dadurch zwar nicht, aber wenigstens so Kleinigkeiten wie "en línea" (online) oder Wörter wie "Reloj" (Uhr), also so ein paar einzelne Wörter die ihr im Alltag gebrauchen könnt.


2. Wenn ihr über die Freiheit einer Regionenwahl verfügt, überlegt euch gut, was ihr genau wollt. Wenn euch ein klares, sauberes Spanisch ohne viel Dialekt wichtig ist, was natürlich auch leichter zu verstehen und erlernen ist, seid ihr in Gegenden wie Madrid, Salamanca und Zaragoza richtig. Das Gegenteil ist der Fall in Gegenden wie Barcelona, Galizien oder dem Baskenland. Hier wird nämlich mehr Katalanisch, Galizisch oder Baskisch als Spanisch gesprochen und das sind keine Dialekte, nein, das sind eigene Sprachen. Ich kenne viele Leute, die in Barcelona sind und dort quasi nur mit Katalanisch konfrontiert sind, sogar der Unterricht ist auf Katalan. Zwar können fast alle auch Spanisch, aber zum Spanisch lernen ist das nicht unbedingt ideal. In diesem Sinne grenzwertig ist Valencia, da es hier auch das "Valenciano" gibt, ist allerdings lange nicht so ausgeprägt wie in Barcelona z.B.. In abgeschwächter Form findet man das auch in Alicante oder Murcia. Allerdings sind fast all dieser genannten Regionen natürlich Küstenregionen und damit besonders ansprechend. Dann gibt es natürlich noch Andalucía, hier wird zwar nur Castellano (Spanisch) gesprochen, aber mit teilweise doch ziemlich krassem Dialekt. Ich erlebe das hier in Málaga noch im Rahmen, in Cádiz und Sevilla soll dies noch deutlich ausgeprägter sein. Hier muss man damit rechnen, dass man nicht unbedingt ein super klares Spanisch lernt und man den Dialekt selbst schnell annimmt. Dafür ist Andalucía natürlich landschaftlich und architektonisch traumhaft schön und man erlebt noch mit am meisten die alten, spanischen Traditionen. Und auf den kanarischen Inseln wird sowieso nochmal ein ganz anderer Dialekt gesprochen und auf den Balearen sind sowieso mehr Ausländer als Spanier unterwegs. Aber ganz Spanien ist super toll, ihr müsst nur eben wissen, was euch wichtig ist :)
--> Anmerkung bei Seite: Von meiner Organisation wurden dieses Jahr EXTREM viele Austauschschüler in Cádiz plaziert, was sich für diese eher negativ war, weil viele Austauschschüler in einer Kleinstadt zu ATS-Grüppchen führen und man weniger unter die Spanier geht. Kommt aber natürlich auch immer auf die einzelne Person an!


3. Wie eben schon erwähnt- Bemüht euch, den Kontakt zu anderen Austauschschülern nicht zu groß werden zu lassen! Gegen gelegentliches Treffen und sich austauschen spricht gar nichts, aber setzt euch wirklich effektiv das Ziel, unter die Spanier zu gehen und möglichst spanische Freunde zu finden. Das macht euch nicht nur das Spanisch lernen seeeeeeeeeehr viel einfacher und schneller, es befriedigt einen auch einfach viel mehr wenn man weiß, dass man es geschafft hat, sich in einer neuen Kultur eingefügt zu haben.Ich persönlich würde mit einem schlechten Gefühl nach Hause gehen, wenn ich keine spanischen Freunde gemacht hätte.


4. Dazu kommen wir zu dem Thema: Wie finde ich spanische Freunde?
Eure erste Anlaufstelle dazu ist natürlich die Schule. Probiert in eurer neuen Klasse möglichst schnell, auf euch aufmerksam zu machen, dass ihr neu seid, aus einem anderen Land seid und noch nicht viel versteht und fragt die Leute nach ihren Namen, nach ihrem Alter und eben die Dinge, die euch interessieren. Bemüht euch, auf sie zuzugehen und wenn die Leute nicht auf euch zukommen und euch fragen, ob ihr euch zu ihnen stellen wollt, geht einfach hin und stellt euch mal dazu, dafür bringt euch keiner um, im Gegenteil, das zeigt Interesse! Zeigt den Leuten außerdem, dass der Anfang schwer ist und ihr Unterstützung braucht. Da darf man auch ruhig mal emotional werden, das macht gar nichts. Normalerweise sind Spanier sehr hilfsbereit, offen und interessiert und wenn sie euch nicht fragen, frag sie doch einfach mal, ob sie mal am Wochenende was machen wollen! Mut und Interesse zeigen! Und dabei ist egal, wie verdreht eure Sätze aus euch herauskommen. Wenn ihr dann mal mitgenommen werdet, seid offen für alles, lass euch alles zeigen, sei freundlich zu all den Leuten, die dir vorgestellt werden und immer schön lächeln und bemüh dich, so gut es geht irgendwie an Gesprächen zu beteiligen. Erzähl den Leuten von Deutschland und was dich nach Spanien verschlagen hat und was du willst eben! Der Schlüssel zu allem ist lächeln, reden und offen sein. Dann geht das!
Andere Anlaufstellen für Freunde sind natürlich Sport-oder Musikvereine. Meldet euch unbedingt in einem Club an! Auch wenn ihr dort letztendlich keine Freunde findet, ihr seid immerhin unter anderen Menschen und verschafft euch Ausgleich zum Alltag und vermeidet Langeweile.
Ansonsten- wenn ihr gleichaltrige Gastgeschwister habt, probiert zu diesen, eine gute Beziehung zu pflegen, dass diese euch vielleicht mal zu ihren Leuten mitnehmen oder lasst euch mal die Nachbarn vorstellen, vielleicht ist da ja jemand in eurem Alter dabei.


5. Klärt am Anfang eures Aufenthaltes grundlegende Dinge mit eurer Gastfamilie. Dinge wie: Bis wann dürft ihr nachts draußen bleiben und unter welchen Bedingungen, wäscht eure Familie die Wäsche für euch oder macht ihr das selber, das selbe gilt für die Sauberkeit eures Zimmers, nennt Dinge an Essen, die ihr absolut nicht mögt und besprecht, was ihr in einer Situation macht, in der es etwas zu Essen gibt, das ihr nicht mögt, tauscht direkt Handynummern aus, frage, ob du einen Schlüssel bekommst und wenn nicht, wie ihr das handhabt, wie kommt ihr zur Schule und zurück und eben nach den individuellen Regeln in der Gastfamilie. Bemüht euch, an diese Regeln zu halten und generell sauber, ordentlich und sparsam zu sein! Wasser z.B. ist gerade in Südspanien vergleichsweise sehr teuer, weil es hier eben wenig regnet. Nehmt auf alle Familienmitglieder Rücksicht, z.B. mit Lautstärke wenn ihr Musik anhabt, telefoniert oder Freunde bei euch sind oder wenn ihr das Bad belegt. Sprecht alles, was ihr tun wollt, mit der Gastfamilie ab, so vermeidet ihr Konflikte. Informiert sie immer, wo ihr seid!


6. Werdet selbstständig. Wenn ihr nichts zutun habt und keiner Zeit hat, geht einfach mal auf eigene Faust los und guckt euch die Gegend an, geht ggf. an den Strand, macht einen Spaziergang, geht shoppen, geht einen Kaffee trinken oder was essen oder joggen oder worauf auch immer ihr Lust habt. Klar macht alles in Gesellschaft meist mehr Spaß, aber allein sein ist auch eine Sache, die man im Auslandsjahr lernt. Außerdem gibt das einem ein Gefühl von Stärke, weil man auf eigenen Beinen unterwegs ist und nicht Zuhause sitzt, Heimweh bekommt und vereinsamt, zudem kann alleine shoppen oft sehr viel effektiver und schneller erfolgen, als in Gesellschaft, hahaha ;)


7. Lasst es zu, euch zu verändern! Damit meine ich nicht, dass ihr eure Persönlichkeit grundlegend ändern sollt und euch zu Dingen überreden lasst, die ihr nicht wollt, aber verschränkt euch nicht darauf, genau die selbe Person zu bleiben, die ihr vorher wart. Spanier sind nunmal anders und wenn ihr euch nicht in einem gewissen Maße anpasst, verlieren die Leute auch schnell das Verständnis dafür. Probiert, die Denkweisen der Menschen nachzuvollziehen, lasst euch Meinungen und Sitten erklären und wenn es euer Wohlbefinden verbessert, verändert ruhig euren Kleidungsstil, das stärkt eurer Gefühl, dazu zu gehören, lasst euch dabei aber natürlich zu nichts zwingen! Wenn ihr mit einer Denkweise überhaupt nicht übereinstimmt oder ihr mit einer Sache der Spanier überhaupt nicht klar kommt, lasst es die Leute wissen und erklärt ihnen genau, warum. Du musst nicht genauso werden, wie sie, sie wollen nur sehen, dass du dich bemühst, ein Teil von ihnen auf deine ganz eigene Weise zu sein.


8. Leute, redet Spanisch! Englisch bringt euch hier a) nicht weit und b) seid ihr dazu nicht in Spanien! Deswegen auch das Thema mit den anderen Austauschschülern. Zwingt euch wirklich dazu, Spanisch zu sprechen! Das ist der einzige Weg, es schnell und gut zu lernen und ihr verliert den Leuten gegenüber sehr schnell die Sympathie, wenn ihr es nicht versucht. Zudem sind diese dann unglaublich stolz auf euch, wenn sie Verbesserungen sehen und auch für euch ist das ein riesen Glücksgefühl, wenn ihr hört, dass euer Spanisch sich verbessert hat!


9. Nehmt euch überall hin Taschentücher mit! Das Thema mit dem Toilettenpapier hab ich ja schon öfter erwähnt, aber nochmal- Auf öffentlichen Toiletten, auch in der Schule, ist in den wenigsten Fällen Klopapier vorhanden!!!


10. Redet über eure Probleme! Sei es mit der Gastfamilie oder mit den Freunden oder wem auch immer- zeigt, wie es euch geht! Probleme werden nur gelöst, wenn man darüber spricht. Außerdem zeigt das vermehrte Offenheit von euch und die Leute verstehen besser, wie schwer so ein Auslandsjahr sein kann, Spanier wissen nämlich oft gar nicht, was sowas überhaupt ist. Aber natürlich nicht nur herumheulen, zeigt auch, wenn es euch besonders gut geht, zeigt Dankbarkeit und Emotion! Zeigt einfach, wer ihr seid und was in euch steckt!


Das wars auch schon wieder, wer das hier zufällig ließt und dem noch mehr Tipps einfallen, kann das natürlich auch gerne in die Kommentare schreiben.
Hasta luego,
Kathi

Mittwoch, 13. April 2016

Die spanische/andalusische Küche

Buenas tardes,


Heute wird in meiner Schule gestreikt, sprich ich habe heute frei, juhuu! Bin allerdings gerade etwas gelangweilt, umso besser für euch, weil ich mich mal wieder zu einem Blogeintrag bewege. Ich wollte heute mal ein bisschen auf die spanische/andalusische Küche eingehen, zum Beispiel auf die generellen Unterschiede beim Kochen, sowie einige typische Gerichte vorstellen. Los gehts:
Allgemeine Koch-/Essgewohnheiten:


- Im Generellen wird in Spanien vergleichsweise wenig in der Pfanne gebraten. Das Braten erledigt hier eher eine Grillpresse (Ich weiß nicht so genau, wie man das offiziell nennt), also eine Presse aus zwei Grillplatten, in die das Essen (meist Fleisch/Fisch) reingepackt wird. Außerdem wird deutlich mehr frittiert, das ist definitiv auffällig. Ansonsten erledigt den Kochjob der Backofen.


- Pommes haben hier einen sehr hohen Stellenwert. Hier werden unfassbar viele Pommes konsumiert und in einigen Familien gibt es fast zu jeder Mahlzeit Pommes. Diese werden natürlich auch immer frittiert, im Ofen macht die hier keiner. Bratkartoffeln dafür sind aber eigentlich so gut wie gar nicht vertreten/bekannt. Pommes sind hier auch ein beliebter Tapa zum teilen und gibt es mit verschiedensten "Toppings", also z.B. mit Käse und Bacon überbacken oder mit Dönerfleisch und Joghurtsauce oder andere Saucen.


- Spanier(oder auch nur Andalusier?) sind Mayonnaise-Freaks. Einige hauen sich wirklich in jedes Gericht Mayo rein und auch auf Hamburgern, Sandwiches und co. werden Unmengen davon konsumiert.


- Dazu gehe ich direkt über zu Hamburgern. Spanier LIEBEN Hamburger. Dazu führt auch deren unglaublich großer McDonald's- und BurgerKing- Konsum. Ich war noch nie so viel bei den beiden Fastfoodketten wie hier, was aber auch mit den niedrigen Preisen zusammen hängt. Auffällig dabei- fast alle bestellen sich hier "Patatas Deluxe"( Kartoffelecken) anstatt normalen Pommes.


-Ebenso wichtig sind den Spaniern ihre Bocadillos, die Sandwiches aus frischem Baguette und Belägen wie Schinken und Käse, Tunfisch, Tomatenpüree, andere Wurst-und Käsekombinationen oder Tortilla de Patatas mit Mayo. Ein einzelner Belag ohne eine Kombination mit irgendetwas ist hier ein No-Go, genauso wie der Verzicht auf Butter oder Öl. Außerdem bestehen sie quasi immer aus Weißbrot, die wenigsten kaufen Vollkornbaguette. Echtes Schwarzbrot etc. ist hier allerdings so gut wie nicht existent.


- Fisch-und Meeresfrüchte- Konsum ist logischerweise durch die Meerlage sehr viel stärker ausgeprägt


- Oft bekommt man in Restaurants als Beilage zu den Getränken ein Schälchen Oliven und/ oder Brot(Achtung, das Brot landet aber so gut wie immer auf der Rechnung!). In Bars dagegen oft ein Schälchen mit Nüssen und kleinen Knabbersnacks.


- Getrunken werden hier seeeehr viel mehr Süßgetränke, sowie Fruchtsäfte. Auch in die Schule wird sich meist Saft in Tetra-Päckchen mitgenommen. Wasser dagegen wird normalerweise nicht gekauft sondern aus dem Wasserhahn getrunken( Update: Im Gegenteil, das war nur in meiner Gastfamilie so.Die meisten kaufen sogar sehr bewusst Wasser, weil das Hahn-Wasser in Spanien wohl nicht so gut ist). Dementsprechend kein Sprudelwasser :( Außerdem gibt es hier kein Mezzomix!!!(Die Spanier finden die Vorstellung der Mischung von Cola und Fanta ekelig, hahaha) . Dafür gibt es aber so ein merkwürdiges Zitronenwasser namens Aquarius, mag ich persönlich aber nicht. Aber so witzig- die denken doch ernsthaft, Aquarius sei gesund! Mit seinen gefühlten 3kg Zucker :D


- Hat man mal Lust auf was Süßes, geht man normalerweise zu einer Tetería. Hier gibt es eine riesen Auswahl super exotischer Tees, Milchshakes (Batidos) verrücktester Sorten, sowie super leckere Waffel-und Crépekreationen oder auch einige salzige Snacks. Außerdem werden dort auch normalerweise Wasserpfeifen vermietet. Teterías haben meist ein indisch-orientalisches Ambiente und sind super gemütlich gestaltet!


- Hier gibt es die wildesten Eiskreationen! Von Kinderüberraschungsei- Eis über Käsekucheneis bis hin zu Kaugummi- oder Turron-Eis ist wirklich alles dabei.


- Kaffee hat hier einen richtigen Codex. Von "Nube"( nur der Boden der Tasse bedeckt mit Kaffee, der Rest Milch) über "Mitad" (Hälfte Kaffee-Hälfte Milch) bis zu "Solo" (Nur Kaffee)- wer seinen perfekten Kaffee will, sollte sich mit den Begriffen auskennen ;)


- Kinder-und Jugendliche fahren total auf Gummibärchen-Variationen, sowie salziges- oder Popcorn mit Buttergeschmack und andere salzige Snacks wie gesalzene Pinienkerne oder verschiedene Chips-und Flipsarten ab. Auch Donuts sind hier super beliebt!


Nun einige bekannte Spezialitäten:


- Mein persönlicher Favorit: Camperos! Camperos sind soweit ich weiß eine Spezialität aus Málaga und sind runde, große Sandwiches, die aus einem dönerähnlichen Brot bestehen und auch wie ein Döner in eine Presse gepackt werden. Diese werden mit den verschiedensten Sachen belegt, von Serrano-Schinken mit Tomate und Salat über Grillspieß-fleisch bis zu Hühnchen . Mein Favorit ist ein Campero mit Hühnchen, Tomate, Salat, Käse, Mayonnaise und Omlett. Nicht gerade kalorienarm aber suuuuuper lecker!


- Tortilla de Patatas: Das sind frittierte Kartoffelraspeln, die mit Ei zu einer Art sehr dickem Pfannkuchen verarbeitet werden. Ebenfalls super lecker und schmeckt auch genial in einem Bocadillo!


- Paella: Sollten denke ich die meisten von euch kennen. Eine Safran-Reispfanne mit viel Gemüse und Tomate, die es in verschiedensten Varianten gibt. Die typischste ist die "Paella Mixta", eine Paella mit Meeresfrüchten, Fisch und Fleisch.

- Patatas Bravas: Ein typischer Tapa. Frittierte Kartoffelecken mit einer scharfen, roten Soße. Super lecker!    

 -Espetos: Auf einem Spieß gesteckte Sardienen, die am ganzen Stück gegrillt werden und danach mit groben Meersalz bestreut werden. Essen tut man sie dann mit den Händen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mögen würde, weil ich nicht so mega der Fischfan bin und erst recht nicht, wenn er am ganzen Stück ist, aber ich liiiiebe Espetos!     

- Flamenquin: Spezialität aus Córdoba. Das sind so lange Kroketten, gefüllt mit Serrano- Schinken und Käse. Hat ein kleinen wenig was von Cordon-Bleu ;)

- Gazpacho: Eine Tomaten-Gemüsesuppe, die kalt gegessen wird. Kommt soweit ich weiß auch aus Córdoba.

- Ensalada Rusa: Ein Kartoffelsalat mit Erbsen, Karotten, Tomate, Ei und Tunfisch und einer Mayo-Sauce


- Puchero: Eine Suppe/ Eintopf aus Fleisch ( Ich meine normalerweise Rindfleisch) mit Kichererbsen und allerlei Gemüse

 -Papas Asadas: Große, aufgeschnittene Ofenkartoffeln, gefüllt mit Joghurtsauce, Dönerfleisch und quasi allem, was man auch so in einen Döner reinpackt, sowie Oliven und Tunfisch etc. Kann man sich natürlich nach seinen Wünschen bestellen.         

 - Nun zu den süßen Sachen: Die Palmera: ein aus festem  Blätterteig bestehenden Herz, was dann mit verschiedensten Sachen bestrichen wird, z.B. geschmolzener Kinderschokolade, Ferrero Rocher, Nutella, Sahne, Buttercreme, Orangenmarmelade, Oreocreme... und danach mit Schokolade überzogen werden, auch da gibt es welche mit heller, dunkler oder weißer Schokolade. Es gibt auch welche ohne Creme unter der Schokolade oder auch nur bestrichen mit Ei, als wirklich viele Variationen. Eine Palmera ist auch eine sehr beliebte Geburtstagstorte, da man sie in vielen Bäckereien im Großformat bestellen kann und auch Sachen darauf schreiben lassen kann. Aber Achtung- eine Palmera zu essen, ist oft eine riesen Sauerei, weil sie sich super schlecht zerbrechen/zerschneiden lässt, oft hat man danach super klebrige Hände voll mit Creme und Schokolade :D

- Churros: Frittierte Brandteig-Stangen, die normalerweise in eine etwas sehr flüssigem Pudding-gleichende Schokolade oder auch Kaffee getaucht werden, sind aber auch in Zucker gewälzt erhältlich. Unwiderstehliche Kalorienbombe!


- Caña: Blätterteigstangen gefüllt mit Schokolade, Vanillepudding etc.


- Turron: Typische Weihnachtsspezialität, es ist mehr oder weniger Nougat, die es auch in den wildesten Sorten gibt, ein bisschen schwer zu beschreiben. Allerdings nicht so mein Ding.


- Buñoelos: Typische Jahrmarktsüßigkeit, kleine Minidonuts mit Schoko-,Weißer Schoko-, Erdbeer- oder Kinder-Bueno- Sauce, oder auch in Zucker gewälzt. Himmlisch!


- Auf Jahrmärkten gibt es hier tatsächlich SÜßES KEBAB. So eine Art Wraps gefüllt mit Süßigkeiten, Sahne, Eis, Schokolade etc.!


So, das wars dann auch schon wieder.
Hasta luego,
Kathi





Dienstag, 12. April 2016

Semana Santa,Adiós Nicole, Kurztrip nach Almería, Haare gefärbt?!

Holi hola,
Ja, Kathi meldet sich, wuhuu!
Ich sag euch nur- die Zeit raaaaast. Bald sind es einfach nur noch 2 Monate und ich bin im totalen Hin-und Her aus Freude und Trauer darüber. Ich hab mich mittlerweile so an die Kultur hier gewöhnt, habe meine Freundschaften hier um so einiges intensiviert und könnte jetzt schon heulen, bald sie ein letztes mal in die Arme schließen zu müssen, aber ich kann es auch kaum mehr erwarten, wieder mein altes, unabhängiges Leben zu leben und wieder mit meiner Familie und meinen alten Freunden zu sein. Ich glaube so ziemlich jeder Austauschschüler kennt dieses Gefühl nur zu gut.
Nunja, was ist so passiert?
Erstmal würde ich die Semana Santa erwähnen, die um Ostern herum stattgefunden hat. Das ist eine Woche, in der keine Schule stattfindet, die Hauptstraßen im Zentrum abgesperrt werden und von Nachmittag bis in den Morgengrauen Trone mit einer Maria-und Jesusfigur durch die Straßen auf den Schultern von Männern getragen werden und davor und dahinter laufen Menschen in einem Gewand und einer spitzen Mütze, die das komplette Gesicht verdeckt, sowie ein Musikzug und ein paar einzelne Menschen, die Weihrauch verbrennen. Außerdem werden direkt im Zentrum Sitzreihen aufgebaut mit Sitzen, die teuer vermietet werden, noch teurer sind aber die Fenster, von denen das man das Spektakel sehen kann, die man mieten kann. In einzelnen Fenstern sind auch Sänger/Sängerinnen platziert, die singen, wenn der jeweilige Tron vorbei kommt. Für viele Menschen hier ist die Semana Santa ein sehr wichtiges Event im Jahr und in der Stadt sind unglaublich viele Menschen, sodass man kaum laufen kann und die Leute reagieren auch oft sehr emotional. Ich habe auch sehr viele Menschen kennen gelernt, die bereits in ihrem Leben einen Tron getragen haben oder es gerne mal tun würden. Das fällt mir ein wenig schwer zu verstehen, weil das ein unvorstellbares Gewicht ist, was man da auf einer Schulter über 8- 11 Stunden trägt, aber hier hat Religion doch noch einmal einen anderen Stellenwert, als in Deutschland. Ich persönlich war mit meinen Freunden einmal wirklich einen Tron angucken und ich muss sagen, dass es schon interessant und imposant war, aber mir fällt es nach wie vor schwer, wirkliche Begeisterung dafür zu entwickeln. Außerdem mussten wir sehr früh kommen, um gute Plätze zu finden, von denen aus man alles gut sehen kann, und haben von 12 bis 4 Uhr nachts auf den Tron gewartet und es war wirklich unglaublich kalt, für die es nicht wissen- in Málaga kann es selbst im Sommer in der Nacht ordentlich frisch werden!!!
Außerdem waren die duzenden Menschenmassen und die abgesperrten Straßen auf Dauer echt nervig-sogar die Buslinien wurden gekürzt oder umgelegt, das war echt nicht so lustig. Aber insgesamt war es definitiv eine Erfahrung, das mal zu sehen.
Außerdem bin ich in der Semana Santa mit der finnischen Austauschschülerin auf eigene Faust mit dem Bus nach Ronda gefahren und das hat sich definitiv gelohnt, Ronda ist sooooo schön! Ich poste später Bilder, ich denke, die sprechen für sich. Außerdem kam Nicoles Mutter zu Besuch und wir waren eeeeeendlich mal zusammen reiten! War eine etwas größere Aktion, weil es gar nicht so einfach war, einen Reiterhof zu finden, wo man mit dem Bus hinkommt, aber wir haben es geschafft, uns einen Ausritt zu buchen. Es tat so gut, mal wieder auf dem Pferd zu sitzen!
Leider hatte der Besuch ihrer Mutter zur folge, dass Nicole sich kurzfristig dazu entschlossen hat, nach Hause zu fliegen, und zwar für immer. Die genauen Gründe möchte ich hier aus Gründen der Privatsphäre nicht nennen. Es tat mir aber wirklich sehr weh, sie gehen zu lassen. Immerhin war sie für mich wie eine Schwester, die mich fast 6 Monate begleitet hat und alle Höhen-und Tiefen mit mir durchgestanden hat. Der Abschied von ihr war sehr emotional und ich vermisse sie nach wie vor sehr.
Das Wochenende direkt nach dieser Woche ging es auch schon direkt wieder on Tour- meine Freunde und ich sind nach Mojácar, einem kleinen Dorf am Strand in der Region Almería gefahren, um dort ein Springbreak-Festival-Wochenende zu verbringen. Wir hatten ein Apartment in einer Hotelanlage nur für uns und es gab Fiestas am Nachmittag und in der Nacht und ich sag's euch, wir hatten einen Spaß! Es war definitiv ein verrücktes Wochenende mit viiiiiiiiielen Ereignissen, aber wir haben uns so gut amüsiert wie noch nie. Auf der Rückfahrt begann dann auch die Story mit meinen Haaren-
eine meiner Freundinnen, die mitgefahren ist, ist Azubi in einem Friseursalon. Laura hatte sie darauf hin gefragt, dass sie von solchen Haarfarben gehört hat, die sich nach einer Woche auswaschen und ob es die auch in grau gibt und wenn ja, ob sie ihr die Haare damit färben könnte. Sie meinte darauf hin, dass sie nachfragen muss, und ich habe dann spontan gesagt:"Hey,wenn das schnell wieder raus geht, will ich auch mal irgendwas ausprobieren!". Wir kamen dann auf die Idee, meine Spitzen rosa zu färben. Klingt verrückt, aber ich fand die Idee irgendwie cool.
Nun gut, gesagt, getan- die Woche danach gings ab zum Friseursalon und meine Freundin hat mir die Haarspitzen rosa gefärbt. So entstand dann auch das Bild, was sicher einige von euch in Instagram und Facebook gesehen haben. Ich muss sagen, an geglätteten Haaren gefiel es mir echt mega gut. Lockig ist es nicht ganz so mein Ding, Aber die Farbe beginnt jetzt schon, sich herauszuwaschen, ich habe immer eine schöne rosa Soße in der Dusche :-)
Ansonsten geht jetzt so laaangsam die Sommersaison los. Es gab schon so einige Playa-Tage zum braun werden und inzwischen haben auch die Chiringuitos in Torremolinos aufgemacht, das sind kleine Strandbars, die tagsüber ein Café sind und nachts Clubs. Ist zwar zur zeit noch ordentlich frisch dort in der Nacht- aber was solls! Zumindest haben wir letzte Woche den Geburtstag einer meiner besten Freundinnen dort gefeiert und hatten viel Spaß.
Viel gibt es auch gar nicht mehr zu erzählen. Nächste Woche geht es auch schon auf den Madrid-Trip von meiner Organisation, wo ich hinfahren werde, ohne auch nur eine Menschenseele zu kennen. Aber ich bin mir sicher, dass es gut wird und werde danach auch berichten :)
Bis dahin- hasta luego!



 Ronda





 Semana Santa




 Mojácar!


Pink Hair!